..an einem wahrlich heißen Samstag Abend.
Brodelnde Töpfe mit Muschelsud denen lange Besorgungsfahrten bei knapp 39 Grad Außentemperatur quer durch die Stadt Salzburg voran gingen.
1,5 kg Ciabatta-Teig und ein (fast) kaputter Ofen haben mich in meiner Planung ned unbedingt „vieri ghaut“. Die Nachspeise ist aus diesem Grund leider unveröffentlichbar.
Sie mag zwar ganz passabel geschmeckt haben – für’s Auge war sie jedoch, trotz aller Bemühungen, nichts.
Dennoch war es, wie gewohnt, ein sehr schöner Abend in dieser viel zu selten zusammenkommenden Runde. Danke, dass alle so brav aufgegessen haben – jetzt mag ich Euch noch lieber. :-*
Es gab:
- Eisgekühlte Gazpacho mit Ratatouille, Joghurtmus und Pinienkernen
dazu die bereits bekannten Bruschette mit der letzten Dose meiner portugiesischen Sardinen - Muscheln im Weißweinsud von Grüll Fischspezialitäten in Grödig – die vermutlich besten Miesmuscheln die ich je (innerhalb Österreichs) gegessen habe UND Hr. Grüll hat mir persönlich versichert, dass man auch im Sommer getrost Muscheln essen darf (2,5 kg für 4 Personen)
- Ein Ciabatta-Sandwich mit gegrilltem Gemüse, Basilikumpesto und Parmesan für Angie, denn die mag keine Muscheln
- Eine Nachspeise die nicht der Rede wert ist
- Als generelle Beilage/Zuspeise: Ciabatta mit getrockneten Tomaten (5 ziemlich große Wecken + 1 Weckerl)
Das war mein Plan:
Die Grundlage für diese tolle kalte Suppe (vielen lieben Dank an Caroline für diese Idee und das Rezept, auch wenn ich mich nicht 100%ig daran gehalten habe ;-)) ist ein Tomatenfond.
Der geht so: 1 kg Tomaten (am Besten 2-3 verschiedene Sorten) + 1 EL Salz + 1 EL Zucker + 2 Knoblauchzehen pürieren und über Nacht in einem Küchentuch abtropfen lassen. Heraus kommt die tollste und aromatischste Tomatenessenz die ihr euch vorstellen könnt!
Ebenfalls am Vortag setzt ihr den Teig für das Ciabatta an. Ich habe lange Rezepte angeschaut und verglichen und abgewogen welches denn nun das Beste sein könnte, bis ich mir dann mein eigenes kreiert habe und ich muss sagen, es hat sehr gut geklappt. Wenn mein Ofen nicht auf Halbmast gelaufen wäre, wär’s bestimmt noch mehr aufgegangen – aber mei… 😉
Für ca. 5 Wecken braucht ihr:
- 1,2 kg Weizenmehl glatt
- 30 dag Weizenmehl doppelgriffig
- eine Handvoll getrocknete Tomaten geschnitten
- etwas Rosmarin
- Salz (nur wenig)
- 15-20 g Frischgerm
- kräftiger Schuss Olivenöl
- kaltes Wasser
Für den Vorteig teilt ihr die Menge des Mehls in die Hälfte, vermischt es gut mit der Hälfte des (zerbröselten) Germs, dem Rosmarin und etwas Salz. Gebt soviel Wasser (+Olivenöl) hinzu bis ein klebriger Teig entsteht. Dieser sollte nun mindestens 16-20 Stunden mit einem nassen Geschirrtusch abgedeckt ruhen. Durch die lange Gehzeit geht der Teig wie verrückt auf, obwohl nur sehr wenig Germ drin ist.
Am nächsten Tag mischt ihr das restliche Mehl, den Germ und die getrockneten Tomaten unter, fügt wieder etwas kaltes Wasser hinzu und lasst ihn noch einmal mindestens 5-6 Stunden gehen.
In der Zwischenzeit bereitet ihr die Gazpacho weiter vor – aus dieser Menge gingen ca. 8 Portionen heraus.
Für die Suppe benötigt ihr:
- 4 reife Tomaten
- 1/2 Gurke
- 1/2 roter Paprika
- 1/2 gelber Paprika
- 1/2 Zucchini
- 1 roter Zwiebel
- 1 nicht zu scharfe Chilischote
- Basilikum
Alle Zutaten pürieren und kalt stellen.
Für die Ratatouille:
- 1 Melanzani
- die anderen Hälften der Paprika u. Zucchini
- 1 kleiner Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- frisches Oregano
Alle Zutaten ganz klein würfelig schneiden und in einer Pfanne mit Olivenöl anbraten – salzen, pfeffern, mit Oregano würzen und kalt stellen.
Angie’s Sandwich
- Eine Auswahl an den bereits genannten Gemüsen, jedoch in Scheiben geschnitten und ebenfalls angebraten. Weiters kamen noch Parmesan, Rucola, Oliven und Basilikumpesto hinzu.
Nicht zu vergessen das Joghurtmus:
- 1 Becher Naturjoghurt
- Gelatine
- etwas geschlagenes Obers
- Basilikum, Salz
Die Gelatine nach Packungsanleitung zubereiten und mit Joghurt und Obers vermischen – Basilikum hinzufügen, etwas salzen und ab in der Kühlschrank damit.
Beim Ciabatta geht ihr nun wie folgt vor:
Die Blasen die durch die lange Gehzeit entstanden sind, dürfen auf keinen Fall verloren gehen – den Teig also nicht noch mal bearbeiten oder kneten…. ich habe mir einfach mit der Teigkarte große Stücke herausgestochen und habe sie mit den Händen in die Länge zu einer Art „Wecken“ gezogen. In meinem Ofen hat’s natürlich etwas länger gedauert und ich konnte auch immer nur eines reingeben zwecks mangelnder Hitze, aber ich würde sagen: 180-200 Grad eine halbe Stunde.
Das war’s eigentlich schon an Vorbereitung.
Für den Muschelsud habe ich Clemi’s Kühlschrank geplündert und folgendes gefunden:
- 1 Karotte
- 1/2 Sellerie
- Petersilie
- Pfefferkörner
- weißer Balsamico
- und natürlich kräftig Weißwein (Sorte und Marke in diesem Fall egal finde ich 😉 )
- etwas Salz
Den Sud aufkochen lassen und die Muscheln hinzugeben – wenn sie alle offen sind sie fertig (ihr wisst es eh, aber ich sag’s trotzdem – die Muscheln die nicht aufgegangen sind – NICHT öffnen 😉 ) Getunkt wird mit dem Ciabatta.
Für die Suppe vermischt ihr einen Teil des Tomatenfonds mit dem Gazpacho, füllt dies in Suppenteller (vorzugsweise Gläser), gebt die Ratatouille hinzu und garniert mit einem Joghurt-Nockerl und einigen gerösteten Pinienkernen.
Ursprünglich habe ich auch noch Basilikumpesto vorbereitet, dass auch als kleine Deko auf die Suppe kommt – da ich es jedoch beim Anrichten vergessen habe, hat es Angie in ihr Sandwich bekommen.
Fertig … mit dem Essen und der Welt (für diesen Samstag zumindest).
Danke Leute!